USA rein/raus

Von den Fijis ging nur ein Flieger nach Los Angeles, obwohl ich eigentlich nach Mexiko wollte. An der Westküste der USA war ich bereits gewesen und das Interesse daran daher nicht sonderlich groß. Umso ärgerlicher die schwierige Einreise! Zuerst stand ich über zwei Stunden in der Schlange um dann bis ins Detail über alles mögliche ausgefragt zu werden, z.B. auch woher ich das Geld für die Reise habe. Dann gab es Probleme weil ich kein Flugticket aus den USA raus besaß. Ich hatte allerdings eines von Mexiko Stadt nach London vier Wochen später. Wie ich denn nach Mexiko käme, fragte der Mann weiter. Mit dem Bus? Ja dann könne ich ja mein Busticket vorzeigen, das wäre auch ok. Ich erklärte ihm dann, dass ich noch keines besitze und vorhabe eines in L.A. oder San Diego zu kaufen. Nach unendlich langem Gerede meinte er irgendwann, dass er mir glaube und ich einreisen könne. Jetzt mussten noch die Fingerabdrücke genommen werden und gerade als ich dabei war dies zu tun fiel am Flughafen der Strom aus. Als er wieder da war fuhr der Computer dieses Beamten nicht mehr hoch und ich wurde zu einem anderen verwiesen. Natürlich ohne, dass die beiden sich absprachen. So fing das ganze Prozedere nochmal von vorne an.

Tijuana Arch
Tijuana Arch

Überhaupt hatte ich in Amerika nicht sonderlich viel Glück. In L.A. bekam ich aus heiterem Himmel eine Entzündung im Knöchel und konnte nicht viel laufen, was als Backpacker ziemlich schwer ist. So zog ich in einer Woche nur mit dem Bus von Los Angeles nach San Diego und verdiente dort meinen Unterhalt mit Poker spielen bei den allabendlichen Turnieren im Hostel. Dabei kam tatsächlich genug zusammen um zumindest das Zimmer jeden Tag zu bezahlen. Einmal die Woche wurde vom Hostel ein nächtlicher Ausflug ins benachbarte Tijuana unternommen um dort ordentlich einen drauf zu machen. Alkohol, Drogen und Prostituierte locken auch viele Amerikaner in die Stadt an der Grenze. Ich hab zwar nicht an der Tour teilgenommen, wohl aber die vorherige Planung mit all den Warnungen mitbekommen. Und bei quasi jeder von diesen Touren wurde ein Ami in Tijuana verhaftet wegen einer Nichtigkeit und gegen ein paar Dollar wieder entlassen. Auch die Ärztin zu der ich wegen meines kaputten Fußes ging meinte ich solle auf keinen Fall nach Mexiko gehen, das sei in dritte Welt Land und viel zu gefährlich. Das alles hat mich doch sehr verunsichert. Aber es half ja alles nichts. Von San Diego aus kann man mit der Straßenbahn direkt bis zur Grenze fahren und dann diese locker zu Fuß überqueren. Das krasse Gegenteil zur Einreise nach Amerika: hier interessiert es gar keinen wer nach Mexiko rein spaziert. Es gab keine Kontrolle, gar nichts. Zum Glück hab ich noch nach einem Schalter gesucht um ein Visum zu bekommen, das man nämlich braucht, möchte man länger als drei Tage bleiben und später keine Probleme bekommen.

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