Queensland

Der Flieger von Singapur nach Cairns war zu 2/3 mit Studenten des Danish College besetzt. Enttäuschen muss ich jetzt leider alle die hier an junge, blonde Studentinnen denken, denn es handelte sich um das Danish College for Seniors…
Cairns ist doof. Das einzige was man hier machen kann sind Tagesausflüge (Daintree Nationalpark) oder Party (The Woolshed). Die gibt es hier zwar jeden Abend aber das Publikum war doch sehr jung – viele Deutsche, die direkt nach dem Abi ein paar Monate nach Australien gehen. Nach ein paar Tagen ging es mir auf die Nerven. Auch weil wir im Hostel (Caravella Cairns City Backpackers) zweimal wegen Bedbugs das Zimmer wechseln mussten. Ich blieb allerdings ein paar Tage, weil ich mich für zwei Monate Australien nach einem Auto umsehen wollte. Das stelle sich allerdings als weniger einfach und teurer als gedacht heraus und so entschied ich mich doch dazu ein Greyhound-Bus-Ticket bis Sydney zu kaufen. Damit kann man dann in beliebiger Zeit mit beliebig vielen Stopps in eine Richtung fahren. Mein erster Halt war Townsville.

Stupid Yellow Road Sign
Stupid Yellow Road Sign

Townsville selbst ist auch nicht gerade super. Die Stadt ist halb ausgestorben, jedes zweite Geschäft steht leer. Dafür gibt es in der städtischen Bücherei kostenlos Internet! Direkt vor Townsville liegt aber die Insel Magnetic Island. Die hab ich mir mal drei Tage angesehen. Hauptsächlich war ich dort Wandern, da man dort in freier Wildbahn Kolas finden kann. Und tatsächlich: in der nähe der Forts hab ich insgesamt vier Stück gesehen, die in den Bäumen saßen. Teilweise konnte man bis auf einen Meter rangehen und die sind nichtmal bei Blitzlichtgewitter aus ihrem Mittagsschlaf aufgewacht. Wahrscheinlich australische Mentalität – no worries!
Koala im Baum
Koala

Etwas südlich von Towsville, liegt das Wrack der SS Yongala im Meer. Wegen seiner Länge von 110 Metern und der unglaublichen Artenvielfalt ist das einer der beliebtesten Dive-Spots in Australien.
Um es zu sehen hab ich bei Pro Dive Townsville eine 3-tägige Tauchtour gebucht, die ersten zwei Tage Great Barrier Reef und am letzten Tag dann zum Wrack der SS Yongala. Spät Abends sind wir mit der Sea Esta losgefahren um am nächsten Tag gleich in der Früh zum Tauchen am Riff zu sein. Wir hatten etwa vier Meter Wellen und der Schiffsdiesel dröhnte die ganze Nacht, so dass ich kein Auge zubekam. Für den ersten Tag waren vier Tauchgänge angesetzt. Beim dritten hab ich ausgesetzt um für den Nachttauchgang einigermaßen fit zu sein. Das Unterwasserleben am Great Barrier Reef ist echt einmalig. Ich dachte ja schon in Thailand, besser kann es kaum werden aber das verschlug einem echt den Atem: Rotfeuerfische, Rochen, Riffhaie, Kofferfische, Schildkröten – alles was das Taucherherz höher schlägen lässt gab es in Hülle und Fülle.
Das Tauchboot Sea Esta
Die Sea Esta

Am dritten Tag stand ja eigentlich das Wrack auf dem Programm. Der Tauchplatz der nochmal alles überbieten sollte. Leider konnten wir wegen des anhaltenden hohen Wellengangs dort nicht tauchen. Die Riffe schützen noch ein bisschen vor den Wellen aber das Wrack liegt auf offener See und ein Ein- und Aussteigen wäre bei diesen Wellen nicht möglich gewesen.
Ein Weißspitzen-Riffhaiam Great Barrier Reef
Ein Weißspitzen-Riffhaiam Great Barrier Reef

Da ich ja Zeit hatte und wir einen Rabatt versprochen bekommen haben falls wie die SS Yongala noch sehen wollen und auch das Wetter besser wurde hab ich nochmal einen Tagesausflug zum Wrack mitgemacht. Unglaublich. Alles dort ist irgendwie großer. Die Fische, die Tiefe – fast 30 Meter mussten wir runter. Das hat sich aber gelohnt. Auf dem Wrack saß ein kleiner Oktopus, es wimmelte von Fischen und Seeschlangen und einmal schwamm ein riesiger Mantarochen direkt auf mich zu und wendete sich etwa einen Meter vorher erst ab und streckte mir den weißen Bauch entgegen. Toll.
Pazifischer Rotfeuerfisch
Red Lionfish oder Pazifischer Rotfeuerfisch

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