Vegar
In der Warteschlange zur Autofähre von Hirtshals nach Kristiansand hatten wir eigentlich lange genug Zeit um uns darüber Gedanken zu machen, warum man uns kostenlos Tabletten gegen “Reisekrankheit” anbot. Zweimal. Zwei Stunden kam das Schiff zu spät und wir standen mit dem Auto im Sturm am oberen Ende Dänemarks. Der starke Wind, die Verspätung und die Tabletten – na klar. Die “Fjord Cat” sollte die nächsten dreieinhalb Stunden bei vier Meter hohen Wellen über die Nordsee krachen. Ich bin da normal gar nicht empfindlich aber nach zwei Stunden hab auch ich gekotzt wie ein Elch.
Statt wie geplant um 20 Uhr kamen wir gegen halb zwölf in Kristiansand an. Auf der Suche nach einem Geldautomaten um unsere ersten norwegischen Kronen abzuheben kam es zum ersten Kontakt mit Einheimischen: Ich wurde von zwei kräftigen, schwarzen Nutten angemacht. Strange. Aber auch sonst war hier für einen Donnerstag Abend einiges los auf den Straßen. Gegen Mitternacht kamen wir schließlich auf dem Campingplatz in Lillesand an und bauten im Dunkeln unser Zelt auf.
Am nächsten Tag machten wir uns auf zum See Vegar. Der wurde uns als Geheimtipp zugetragen von Valentin, dem er als Geheimtipp zugetragen wurde. War auch echt schön. In Kilsloftet (hier der Bootsschuppen 58°45′11.07 N 8°41′07.10 E) mieteten wir uns ein Kanu, packten Zelt, Geschirr und Essen rein und paddelten los. Die nächsten zwei Tage verbrachten wir auf dem Wasser und steuerten zum Kochen und Zelten winzig kleine Inselchen an.
Dabei kam es vor, dass man stundenlang auf keinen Menschen traf. Richtig schön ruhig. Sicher könnte man bei schönem Wetter hier einige Tage verbringen. So viel Zeit hatten wir leider nicht und das Wetter ließ auch kein großes Baden im See zu. Die allmorgendliche Wäsche im See war schon kalt genug.