Lefkada
Nach langem Hin und Her hat es uns in den ersten zwei Wochen meines zweiten Monats der Elternzeit nach Lefkada in Griechenland verschlagen. Zuerst sollte es Rhodos oder Korfu werden aber dann haben wir gelesen, dass Lefkada vom Massentourismus mit Bettenburgen noch weitgehend verschont geblieben ist. Und das trotz schönster Strände. Liegt vielleicht auch daran, dass die internationale Verkehrsanbindung nicht wirklich gut ausgebaut ist. Im Sommer fliegen aus ganz Europa Chartermaschinen den lokalen Flughafen Aktio/Preveza an, der sonst nur von wenigen Inlandsflügen und auch militärisch genutzt wird. Es lohnt sich gegebenenfalls zu checken ob ein Flug nach Korfu und dann die Fähre weiter nicht günstiger ist, als der direkte Flug!
Mit dem kleinen bis unter die Decke vollgeladenen Mietwagen, einem Fiat Panda, sind wir dann nach Agios Nikitas gefahren, wo wir ein Studio gebucht hatten. Agios Nikitas ist ein kleines Fischerdorf. Eines der wenigen Dörfer auf der Westseite direkt am Meer mit eigenem “Stadtstrand” und zwei weiteren großen Stränden in Laufnähe.
Entlang der Westküste haben wir dann in den zwei Wochen fast alle Strände besucht vom berühmten Porto Katsiki über den abenteuerlichen Egremni – man steigt über 300 Stufen hinab, die letzten auf einem wackeligen Holzgerüst – bis zum nahegelegenen Kathisma Beach. Da nur am Strand liegen nach wenigen Tagen allerdings bereits langweilig wurde und mit einem knapp einjährigen Kind an Schlafen und Ausruhen nicht wirklich zu denken ist, haben wir auch diverse Ausflüge auf der ganzen Insel gemacht. Am schönsten war eine kleine Wanderung zum Wasserfall des Dimoussari im Hinterland von Nidri. Der kleine Fluss, der sogar im Juli noch Wasser führte stürzt sich in einen türkisfarbenen Pool, in dem man problemlos baden gehen konnte. Das Wasser reichte gerade bis zur Brust und war angenehm kühl. Auf der Autofahrt zurück nach Agios Nikitas über den Umweg über die Berge hatte man noch einen schönen Blick auf Skorpios, die ehemalige Insel von Aristoteles Onassis.
Ein weiterer Ausflug führte uns zur Melissas-Schlucht. Um die zu finden braucht man einen Reise- oder Wanderführer von der Insel, denn diese Sehenswürdigkeit liegt weit ab von den Hauptverkehrswegen und ist überhaupt nicht ausgeschildert. Selbst mit Führer waren wir nach mehreren Kilometern Schotterpiste ständig drauf und dran umzukehren, da der Start der Wanderung nur schwer auszumachen ist. Der Pfad in die Schlucht beginnt mit frisch restaurierten Handläufen und man merkt endlich, dass man sich hier an einer “Touristenattraktion” befindet. Nach nur wenigen hundert Metern verfällt das aber alles. Hier führt der Fluss aber kein Wasser mehr und so können wir nicht die diversen Wasserfälle sehen, die sich hier sonst wohl die Schlucht runter stürzen und diese formten. Aber wir sehen viele riesige Heuschrecken und jede Menge Trichterspinnen und weiteres Getier.